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“Nam fit ut in somnis facere hoc videatur imago;
Quippe ubi prima perit alioque est altera nata
Inde statu, prior hic gestum mutasse videtur.
Scilicet id fieri celeri ratione putandum est:
Tanta est mobilitas et rerum copia tanta,
Tantaque sensibili quovis est tempore in uno
Copia particularum, ut possit suppeditare.


Titus Lucretius Carus (65 v. Chr.)
(De Rerum Natura: IV, 772-778)

"Denn es scheinen im Traum auch dieses zu machen die Bilder,
Freilich: vergeht das erste und ist in anderer Stellung
drauf ein zweites entstanden, hat's, scheint es, geändert die Haltung.
Freilich geschieht das, so muss man glauben, auf schnelleste Weise:
so groß ist die Raschheit, so groß die Fülle der Dinge,
und so groß in jedem beliebigen spürbaren Zeitpunkt
diese Menge der Teilchen, dass imstand sie, stets zu ergänzen."

Der römische Dichter Titus Lucretius Carus (65 v. Chr.) hat in ein paar Versen von De Rerum Natura, wenn auch nur ansatzweise bei der Beschreibung der Traumgesichte, das Prinzip des Fortbestehens der Bilder auf der Netzhaut, das Geheimnis des Kinos, ausgesagt.