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Der Mahler Josef Haller und die barocke Passeirer Kunstschule



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Drehbuch und Regie: Lucio Rosa

Wissenschaftliche Beratung und Text: Hanns-Paul Ties

Dauer: 46'

Fassung in deutscher Sprache

Der Priester Michael Winnebacher, der in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts als Kurat in Moos im hinteren Passeiertal wirkte, hat sich als Chronogramm- und Emblemdichter verdient gemacht, vor allem aber als Initiator einer über 100 Jahre währenden lokalen Kunsttätigkeit. Er förderte den in Moos geborenen Bildhauer Johann Pichler, der für den Meraner Adel Kleinskulpturen aus Elfenbein schuf, und lud den Meraner Maler Nikolaus Auer sowie den Nordtiroler Bildhauer Anton Ferner, einen Schüler des bedeutenden Andreas Kölle, dazu ein, in St. Martin in Passeier eigene Werkstätten zu eröffnen. Auer und Ferner statteten die Passeirer Kirchen mit Altären aus und vermittelten so wichtigen Künstlern wie dem später in Augsburg tätigen Maler Johann Evangelist Holzer sowie Johann Perger, dem bedeutendsten Südtiroler Bildhauer zwischen Spätbarock und Klassizismus, die Grundlagen ihres Handwerks. In der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts führten Auers Söhne Johann Benedikt und Nikolaus Ignaz, vor allem aber der in St. Martin geborene Josef Haller die Passeirer Maltradition fort. Haller, der nach Besuch der Auer-Schule in Augsburg studiert hat, ist einer der begabtesten Rokoko-Maler Tirols. Er schuf Altarbilder, exquisit gemalte „Kabinettstücke“ mit Bibelszenen sowie temperamentvolle Deckengemälde in den Kirchen von Ridnaun und Neustift im Stubaital. Zu den primär kulturhistorisch interessanten Arbeiten von Johann Benedikt Auers Sohn Benedikt Anton zählen Fahnenblätter, die auf die Freiheitskämpfe der 1790er Jahre bzw. Auf die Heilig-Blut-Verehrung in St. Martin Bezug nehmen.

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