Drehbuch und Regie: Lucio Rosa
Wissenschaftliche Beratung und Text: Hanns-Paul Ties
Dauer: 28' 25"
Fassung: In deutscher Sprache
Die drei Bozner Malerbrüder Ignaz, Rudolf und Albert Stolz zählen zu den populärsten Südtiroler Künstlern der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Rudolf Stolz (1874-1960) war schon fast 50 Jahre alt, als ihm in den frühen 1920er Jahren sein Durchbruch als Schöpfer großflächiger Wandmalereien gelang. In den Jahren danach feierte er umso größere und nachhaltigere Erfolge - nicht nur in Südtirol, sondern auch in Österreich und Deutschland. Der Dokumentarfilm des Filmemachers Lucio Rosa und des Kunsthistorikers Hanns-Paul Ties verfolgt die Spuren von Rudolf Stolz’ Tätigkeit in Nordtirol. In Innsbruck schmückte Stolz den Erker eines Gasthofs mit heiteren Stuckreliefs, ein ausdrucksstarkes Wandbild im ältesten Tiroler Gymnasium dient als Gedächtnismal an die im Ersten Weltkrieg gefallenen Lehrer und Schüler.
Die Wandgemälde der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Innsbrucker Bahnhofshalle, Stolz’ wohl prestigeträchtigste Arbeit, sind durch Entwürfe und Fotos dokumentiert. Im Zentrum des Films steht die Ausmalung der Pfarrkirche von Kufstein von 1929. Dank der Förderung durch die Kunsthistoriker und Denkmalpfleger Josef Weingartner und Josef Garber realisierte Rudolf Stolz in Kufstein ein in Umfang und Geschlossenheit im Tiroler Raum einzigartiges Denkmal kirchlicher Monumentalmalerei im Zeitalter der Moderne. Nach einer aufwendigen Restaurierung im Jahr 2009 erstrahlen jene Teile der Kufsteiner Kirchenausmalung, welche die Kriegsschäden und die fehlende Sensibilität der Nachkriegszeit überstanden haben, in neuem Glanz.